1 Stadt Köthen(Anhalt)
Köthen ist Sitz der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft. Sie knüpft an die sprachpflegerische Tradition der 1617 von Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen gegründeten ersten deutschen Sprachgesellschaft an und lädt zur Ausstellung im Schloß und zu zahlreichen Veranstaltungen zur Pflege der deutschen Sprache ein.
2 Reppichau
Eike von Repgow ist der Schöpfer des bedeutendsten Rechtsbuchs des Mittelalters, des „Sachsenspiegels“, des ältesten größeren Sprachdenkmals in deutscher Prosa. Reppichau ist mit seinem „Kunstprojekt Sachsenspiegel“ ein Freilichtmuseum für mittelalterliche Rechtsgeschichte – einmalig in Deutschland.
3 Dessau-Roßlau
In der Dessauer Wissenschaftlichen Bibliothek wird eine große Sammlung historischer Originale aufbewahrt, darunter das Weltdokumentenerbe „Luthers Römerbrief-Vorlesung“, wertvolle Cranach-Bibeln, Basedows „Elementarwerk“ und Textvorlagen des in Dessau geborenen Dichters Wilhelm Müller. Zeitgenössische Höhepunkte, von der Reformation über die Aufklärung bis zur Moderne, sind im Museum für Stadtgeschichte (Johannbau) zu besichtigen.
4 Lutherstadt Wittenberg
Die Stadt ist die Wiege der Reformation. Hier steht die Schloßkirche mit der weltberühmten Thesentür und den Gräbern Martin Luthers und Philipp Melanchthons. Wittenberg ist auch die Wirkungsstätte Lucas Cranachs. Das Wohnhaus Luthers beherbergt heute das weltgrößte Reformationsmuseum.
5 Gräfenhainichen
Gräfenhainichen ist die Geburtsstadt des evangelischen Kirchenliederdichters Paul Gerhardt (1607 – 1676). Sehenswert ist die Paul-Gerhardt-Kapelle (klassizistisches Bauwerk) mit der Paul-Gerhardt-Dauerausstellung.
6 Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf
Mühlbeck-Friedersdorf ist Deutschlands erstes Buchdorf. Dessen Ziel ist die Sammlung, Pflege und Verbreitung deutschsprachigen Schriftgutes. An acht Standorten bestehen zehn Antiquariate, regelmäßig finden Autorenlesungen statt.
7 Grimma
Die Muldenstadt Grimma ist eng mit der deutschen Literatur verbunden. Hier ging Paul Gerhardt zur Schule, Göschen schuf sich seine eigen Idylle und Seume begann seinen „Spaziergang nach Syrakus“.
8 Meißen
Die Wurzeln der heutigen deutschen Hochsprache liegen in der sogenannten Meißner Kanzleisprache, derer sich schon Luther bediente, als er die Heilige Schrift ins Deutsche übersetzte. Die Dichter Gotthold Ephraim Lessing und Christian Fürchtegott Gellert besuchten die Fürstenschule in Meißen. Die Pflege der deutschen Sprache erfolgt heute durch vielfältige Veranstaltungen, u.a. durch das jährlich stattfindende Literaturfest.
9 Stadt Kamenz
Gotthold Ephraim Lessing wurde 1729 in Kamenz geboren und verbrachte hier auch seine Kindheit. Seit 2011 erinnert im 1931 eröffneten Lessing-Museum eine neue Dauerausstellung an ihn. In der Stadt kann man authentische Orte seiner frühen Jahre erkunden.
10 Reichenbach im Vogtland
Friederike Caroline Neuber, am 8. März 1697 in Reichenbach im Vogtland geboren, war Schauspielerin, Theaterprinzipalin und Autorin. Von 1727 bis 1756 leitete sie mit Unterbrechungen ihre eigene Theatergruppe, die in zahlreichen deutschen Städten spielte. Als „Neuberin“ wurde sie eine der Hauptfiguren in der frühen Entwicklung des deutschen Theaters. Am 29. November 1760 verstarb die Neuberin in Laubegast bei Dresden.
11 Stadt Schleiz
Das Rutheneum – die Geburtsstätte des DUDENs. Hier erarbeitete Dr. Konrad Duden seine ersten Rechtschreibregeln. Das Museum im Haus zeigt das Wirken Konrad Dudens und die Geschichte des von ihm begründeten Buches.
12 Schwarzenbach
Zwei Wortakrobaten aus Schwarzenbach prägen noch heute unseren Wortschatz:
Der Dichter Jean Paul mit seinen Aphorismen und die Comicübersetzerin Erika Fuchs mit Lautmalereien, Sprechblasen und Inflektiv (ihr zu Ehren auch „Erikativ“).
13 Sulzbach-Rosenberg
Wo 1667 die noch heute gültige Form des „ß“ entstand, druckte J. E. v. Seidel ab 1810 die erste ‚ökumenische‘ Bibelübersetzung. Prof. Höllerer gründete 1961 die Zeitschrift „Sprache im technischen Zeitalter“ und 1977 das Literaturarchiv. Dessen ‚Bruder‘ ist seit 2011 der Kultursaal „Historische Druckerei Seidel“.
14 Ebern
Friedrich Rückert, Dichter und Orientalist, lebte mit seinen Eltern 1809-1810 und 1812-1815 in Ebern. Hier schrieb er u.a. seine Amaryllis Sonette „Fünf Märlein zum Einschläfern für mein Schwesterlein“. Zahlreiche seiner Gedichte wurden vertont.
15 Schweinfurt
Schweinfurt ist die Geburtsstadt des Dichters, Orientalisten und Gelehrten Friedrich Rückert (1788-1866). Mitten auf dem Marktplatz erhebt sich für den vielleicht berühmtesten Sohn der Stadt ein imposantes Denkmal. Rückert selbst blickt auf historische Rathaus aus der Renaissance-Zeit und auf das geschäftige Treiben in der Stadt. An der Südost-Ecke des Marktplatzes ist das Geburtshaus von Friedrich Rückert zu sehen.
16 Gotha
In der Stadt des „Gotha“, die Bildung, Verlagswesen und Theatergeschichte entscheidend prägte, waren Luther, Voltaire oder Goethe gern zu Gast. Museen und Bibliothek auf Schloß Friedenstein sind ein literarisches Mekka.
17 Weimar
Weimar ist für sein kulturelles Erbe bekannt. Neben der Bauhaus-Universität beherbergt die Stadt u. a. die Hochschule für Musik Franz Liszt und die Herzogin Anna Amalia Bibliothek.
18 Löbitz
Löbitz, ein Ortsteil der Gemeinde Mertendorf, ist Geburtsstätte des Verlegers Eugen Diederichs. Dieser verbrachte seine Kindheit sowohl in Löbitz als auch in Naumburg und wirkte als Buchhändler in Halle und als Verleger in Leipzig. Durch die Nähe zu den Residenzstätten Naumburg, Zeitz und Weißenfels bieten sich dem Besucher zahlreiche kulturelle Angebote.
19 Meineweh
Meineweh, eine Mitgliedsgemeinde der Verbandsgemeinde Wethautal, war mehrfacher Aufenthaltsort des Moralphilosophen Christian Fürchtegott Gellert. Dieser gehörte zu seiner Zeit zu den meistgelesenen Schriftstellern in Deutschland. Durch die Nähe zu den Residenzstätten Naumburg, Zeitz und Weißenfels bieten sich dem Besucher zahlreiche kulturelle Angebote.
20 Weißenfels
Im „Heinrich von Ofterdingen“ schuf Novalis das Symbol der Frühromantik, die Blaue Blume. Der Dichter lebte von seinem 13. Lebensjahr bis zu seinem Tod mit 28 Jahren in Weißenfels. Eine Ausstellung in der Novalis-Gedenkstätte erinnert an sein Leben und Werk.
21 Merseburg
Die Dom- und Hochschulstadt gehört zu den ältesten Städten Mitteldeutschlands. Weltweit berühmt geworden ist die Saalestadt durch die „Merseburger Zaubersprüche“, das älteste althochdeutsche Sprachzeugnis germanischen Heidentums.
22 Bad Lauchstädt
Das 1802 in Lauchstädt erbaute Kurtheater mit original erhaltener Bühnenmaschinerie gehört zu den wichtigsten Erinnerungsorten an das Wirken Goethes. Führungen sowie ein Streifzug durch den Kurpark runden einen Besuch in Bad Lauchstädt ab.
23 Allstedt
Die Kaiserpfalz und Reformationsstätte Allstedt ist Wirkungsort des Reformators Thomas Müntzer. Erstmalig hielt er einen komplett deutschsprachigen Gottesdienst. Mit seinen Schriften und Liedtexten leistete er einen wichtigen Beitrag zur deutschen Sprache.
24 Lutherstadt Eisleben
Eisleben ist nicht nur Geburts- und Sterbeort Martin Luthers, sondern er empfing hier wichtige Impulse für seine sprachschöpferische Leistung, die mit zur Herausbildung der neuhochdeutschen Schriftsprache führte. In der Kirche St. Andreas hielt Luther seine letzten Predigten.
25 Mansfeld
Kindheit und erste Jugendzeit verbrachte Martin Luther in Mansfeld. Das Elternhaus verweist auf die Lebenswelt, in der er aufwuchs und geprägt wurde. Das Bürger-Museum ist dem in Molmerswende geborenen und aufgewachsenen Münchhausen-Dichter Gottfried August Bürger gewidmet.